Lesbarkeit - Normal

 

Literatur und Texte mit der Lesbarkeit

sehr einfach

 

  • Suchen Sie nach Literatur im Bereich sehr einfach, wenn der Leser die Buchstaben rasch lernt und auch schnell erste Wörter liest. Solch ein Leser ist oft sehr motiviert und will schnell die ersten kleinen Texte lesen. Bieten Sie ihm also ruhig Texte mit dem Textumfang S an. Der Textumfang kann dann schrittweise gesteigert werden.
  • Suchen Sie nach Literatur in dem genannten Bereich, wenn der Leser sich beim Erlesen einzelner Worte noch schwer tut und auch häufig vorkommende Wörter immer wieder neu erlesen muss und/oder wenn sich der Leser noch mit visuell ähnlichen Buchstaben (b/d, M/W), mit mehrgliedrigen Graphemen (sch,ch,ng) und/oder mit seltenen Buchstaben (x,y,ß) schwer tut. Neben Übungen auf Wort- und Satzebene sollte der Textumfang langsam wachsen S-M.
  • Auch für Leser mit kognitiven Einschränkungen oder Leser, die gerade Deutsch lernen, eignet sich der Bereich sehr einfach. Auch hier immer mit einem kleinen Textumfang beginnen und diesen langsam erweitern.
  • Wählen Sie ebenfalls Literatur aus dem genannten Bereich, wenn der Leser große Probleme mit dem Lese-Sinn-Verständnis hat. Beginnen Sie mit dem Textumfang S und steigern Sie diesen mit der Zeit.

 

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick, nach welchen Kriterien die Lesbarkeit eines Textes mit der Einsortierung sehr einfach beurteilt wird. Nicht immer treffen dabei alle Aspekte zu.

 

sehr einfach

Wortschatz

zielgruppenentsprechender Wortschatz, keine Fremdwörter, keine Fachbegriffe, keine veralteten Wörter

Grapheme (Buchstaben)

Alle Grapheme, auch mehrgliedrige Grapheme, Vokaldehnungen und Konsonantenverdopplungen

Wortlänge (Silben- und Zeichenanzahl)

überwiegend max. 5 Zeichen 1- und 2-Silben

Silbenstruktur

überwiegend einfache Silbenstrukturen V, KV, KVK, VK

sowie KVKK, VKK

Satzlänge

überwiegend max. 10-WS

Text

Satz- und Textebene

überwiegend Textabschnitte mit bis zu 5 Sätzen, kurze Texte

 

 

 

Literatur und Texte mit der Lesbarkeit

Lesestart

 

 

Suchen Sie nach Literatur im Bereich Lesestart, wenn der Leser gerade erst mit dem Lesen lernen beginnt und/ oder noch nicht alle Buchstaben kennt.

Das Lesematerial bewegt sich auf Buchstaben- Silben- und Wortebene.

Wenn der Leser die ersten Wörter Sinn verstehend lesen kann, können auch kleine Sätze und Texte mit dem Textumfang S hinzukommen.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick, nach welchen Kriterien die Lesbarkeit eines Textes mit der Einsortierung Lesestart beurteilt wird. Nicht immer treffen dabei alle Aspekte zu.

 

Lesestart

Wortschatz

zielgruppenentsprechender Wortschatz, keine Fremdwörter, keine Fachbegriffe, keine veralteten Wörter

Grapheme (Buchstaben)

bestimmte Grapheme treten entweder verstärkt auf (zwecks Übung) oder werden noch vollständig ausgeschlossen (z.B. in Fibeln)

Wortlänge (Silben- und Zeichenanzahl)

überwiegend 4 Zeichen 1- und 2-Silben

Silbenstruktur

einfache Silbenstrukturen V, KV, KVK, VK

Satzlänge

überwiegend max. 5-WS

Text

Silben-, Wort-, und Satzebene

überwiegend Textabschnitte mit bis zu 3 Sätzen

 

Geschichten, Spiele und Übungen für die Basisfähigkeiten zum Lesen und Schreiben lernen

 

Es gibt Basisfähigkeiten, die für das Lesen und Schreiben lernen unerlässlich sind. Kinder haben diese normalerweise bis zum Vorschulalter größtenteils erworben. Haben Kinder in der Schule Probleme beim Lesen und Schreiben lernen, so finden sich oft Auffälligkeiten in diesen Basisfähigkeiten.

Nicht immer liegt eine handfeste Störung vor, wenn Kinder diese Basisfähigkeiten zu Schuleintritt noch nicht vollständig entwickelt haben. Jedes Kind entwickelt sich in seinem eigenen Tempo. Manchmal reicht es aus, wenn die ein oder andere Komponente noch nebenher geübt wird. Wenn jedoch massivere Entwicklungsrückstände zu beobachten sind, Sprachstörungen vorliegen oder aber ein einfaches Üben keinen Erfolg zeigt, empfehle ich, nicht allzu lange zu warten, sondern sich professionelle Hilfe zu holen. 

Auch ältere Schüler, Jugendliche und Erwachsene können im Bereich der Basisfähigkeiten noch auffällig sein, weswegen es Sinn macht, auch hier diese Bereiche nicht aus dem Auge zu verlieren. Leser, die Texte aus den Bereichen Lesestart oder sehr einfach lesen, sollten nach Bedarf auch immer noch die einzelnen Basisfähigkeiten trainieren.

Auf Lies doch einfach finden Sie vor allem Spiel- und Übungstipps, die sich auch von Laien, sprich Eltern oder anderen Familienangehörigen mit dem Schüler leicht spielen bzw. bearbeiten lassen.

 

Basisfähigkeiten:

  • Sprachentwicklung
    • Artikulation
    • Grammatik
    • Wortschatz
    • Sprachverständnis
    • Wortfindung/Wortzugriff
  • Sprachbewusstsein und phonologische Bewusstheit entwickeln sich im Vorschulalter
  • wachsenedes Interesse an den formalen Eigenschaften der gesprochenen Sprache
    • Reime erkennen und selber bilden können
    • Wörter aus dem Satzfluss isolieren können
    • Wörter in Silben teilen
    • auditive Differenzierungsfähigkeit u.a. um Laute unterscheiden und aus einem Wort isolieren zu können
    • melodisch-rhythmische Differenzierungsfähigkeit
  • (auditive) Merkspanne/Kurzzeitgedächtnis
  • Visuelle Aufmerksamkeitssteuerung
  • Visuelle Diskriminationsfähigkeit u.a. für unterschiedliche Buchstabenformen,
  • Blickweite u.a. zur gleichzeitigen Erfassung mehrerer Buchstaben
  • visuelle Merkfähigkeit/optisches Gedächtnis
  • Auge-Hand-Koordiantion
  • Kinästhetische Differenzierungsfähigkeit (Bewegungsempfindung - u.a. spüren, wo Laute im Mund gebildet werden)
  • Motorik
    • Grobmotorik
    • Feinmotorik
    • Graphomotorik (Bewegungsabläufe beim Schreiben)
  • Konzentration und Aufmerksamkeit
  • emotionale Reife/Schulreife
  • Interesse an Büchern, an Schrift
  • den Wunsch Lesen und Schreiben zu lernen

 

Literatur und Texte mit der Lesbarkeit

einfach

 

 

 

  • Literatur mit der Lesbarkeit einfach sollte erst dann gewählt werden, wenn der Leser die Buchstaben beherrscht und auch einzelne Wörter ohne große Probleme lesen kann.
  • Suchen Sie nach Literatur im Bereich einfach, wenn ein guter Erstleser dem Bereich sehr einfach entwachsen ist. Der Textumfang erweitert sich: M-XL. Prinzipiell brauchen gute Erstleser bei der Literaturauswahl keine so große Unterstützung. Hier sollten eher Themeninteressen im Mittelpunkt stehen.
  • Suchen Sie nach Literatur im Bereich einfach, wenn der Leser in erster Linie Probleme mit der visuellen Wahrnehmung und Verarbeitung hat und die Lesefähigkeit vom Schriftbild abhängig ist und/oder wenn das Lesetempo sehr langsam ist. Hier sollte auf eine größere, serifenlose Schrift geachtet werden. Die Zeilenabstände sollten weiter auseinanderliegen und der Text im Flattersatz gesetzt sein. Optimal sind E-Books, bei denen sich das Schriftbild lesergerecht einstellen lässt. Textumfang (M-XL)
  • Suchen Sie nach Literatur in dem genannten Bereich, wenn die Schwierigkeiten beim Leser in erster Linie bei der Motivation, Konzentration und Aufmerksamkeit liegen. Auch wenn der Leser zu einem überhasteten und dadurch fehleranfälligen Lesetempo neigt und/oder Probleme mit dem Lese-Sinnverständnis hat, eignet sich der Bereich einfach sehr gut. Hier ist es wichtig, den Textumfang so anzupassen, dass der Leser Aufmerksamkeit und Konzentration aufrechterhalten kann. Beginnen Sie, wenn notwendig mit dem Umfang S und steigern Sie diesen langsam bis XL. 
  • Auch für Leser mit kognitiven Einschränkungen oder Lesern, die gerade Deutsch lernen, eignet sich der Bereich einfach, wenn sie mit dem Bereich sehr einfach gut zurechtkommen. Auch hier wieder zunächst mit einem kleinen Textumfang beginnen und diesen langsam erweitern.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick, nach welchen Kriterien die Lesbarkeit eines Textes mit der Einsortierung einfach beurteilt wird. Nicht immer treffen dabei alle Aspekte zu.

einfach

Wortschatz

zielgruppenentsprechender Wortschatz

Fremdwörter, Fachbegriffe, veraltete Wörter zumeist in einem erklärenden Kontext

Grapheme (Buchstaben)

vereinzelt Fremdgrapheme

Wortlänge (Silben- und Zeichenanzahl)

überwiegend max. 6 Zeichen 1-3-Silben

Silbenstruktur

überwiegend einfache Silbenstrukturen und einfache Mehrfachkonsonanz

Satzlänge

überwiegend max. 15-WS

Text

Satz- und Textebene

größere Textabschnitte, in Kapitel unterteilte Bücher, diverse Textarten

 

Literatur und Texte mit der Lesbarkeit

normal bis anspruchsvoll

 

  • Die meisten Romane für Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben eine normale Lesbarkeit. Ein guter Erstleser wird diesen Bereich sehr schnell erreicht haben. Wichtig ist, dass er genug Leseanregung erhält, die in erster Linie interessengesteuert ist. Die Lesbarkeit und der Textumfang spielen nun keine Rolle mehr.
  • Suchen Sie nach Literatur im Bereich normal-anspruchsvoll, wenn der Leser in erster Linie Probleme mit der visuellen Wahrnehmung und Verarbeitung hat und die Lesefähigkeit vom Schriftbild abhängig ist. Hier sollte auf eine größere, serifenlose Schrift geachtet werden. Die Zeilenabstände sollten noch weiter auseinanderliegen und der Text im Flattersatz gesetzt sein. Optimal sind E-Books, bei denen sich das Schriftbild lesergerecht einstellen lässt. Textumfang (M-XL). Nehmen Sie erst Literatur aus dem Bereich normal-anspruchsvoll, wenn der Leser Literatur aus dem Bereich einfach gut bewältigen kann.
  • Suchen Sie nach Literatur in dem genannten Bereich, wenn die Schwierigkeiten beim Leser in erster Linie bei der Motivation, Konzentration und Aufmerksamkeit liegen. Auch wenn der Leser zu einem überhasteten und dadurch fehleranfälligen Lesetempo neigt und/ oder Probleme mit dem Lese-Sinnverständnis hat, eignet sich der Bereich normal-anspruchsvoll -  jedoch nur, wenn der Leser Literatur aus dem Bereich einfach gut bewältigen kann. Auch hier ist es wichtig, den Textumfang so anzupassen, dass der Leser Aufmerksamkeit und Konzentration aufrechterhalten kann. Beginnen Sie, wenn notwendig mit dem Umfang S und steigern Sie diesen langsam bis XL.
  • Der Bereich normal- anspruchsvoll eignet sich sehr gut, wenn es um die Erweiterung des Wortschatzes geht und der Leser keine Probleme mehr mit dem Lesen selbst hat. Zu empfehlen ist dieser Bereich auch für Literaturrunden, Buchklubs oder überall dort, wo Menschen gemeinsam über Literatur sprechen wollen.

 

Die folgenden Tabellen geben einen Überblick, nach welchen Kriterien die Lesbarkeit eines Textes mit der Einsortierung normal bzw. anspruchsvoll beurteilt wird. Nicht immer treffen dabei alle Aspekte zu.

 

normal

 

Wortschatz

Fremdwörter, Fachbegriffe, veraltete Wörter können auch ohne erklärenden Kontext im Text vorkommen.

Grapheme (Buchstaben)

erhöhter Anteil von Fremdgraphemen

Wortlänge (Silben- und Zeichenanzahl)

erhöhter Anteil von Wörtern mit mehr als 6 Zeichen und mehr als 3 Silben.

Silbenstruktur

erhöhter Anteil komplexer Mehrfachkonsonanz

Satzlänge

erhöhte Anzahl von Sätzen mit mehr als 20 Wörtern.

Text

diverse Textsorten mit unterschiedlichem Textumfang.

 

anspruchsvoll

Wortschatz

hoher Anteil an Fremdwörtern, Fachbegriffen, veraltete Wörter

Grapheme (Buchstaben)

hoher Anteil von Fremdgraphemen

Wortlänge (Silben- und Zeichenanzahl)

hoher Anteil von Wörtern mit mehr als 6 Zeichen und mehr als 3 Silben

Silbenstruktur

hoher Anteil komplexer Mehrfachkonsonanz

Satzlänge

hohe Anzahl von Sätzen mit mehr als 20 Wörtern

Text

diverse Textsorten mit unterschiedlichem Textumfang