Was zur Hölle?!

Patrick Wirbeleit
Verlag FISCHER Sauerländer

Alter: ab 10 /WM/ Lesbarkeit: sehr-einfach-einfach / Textumfang: L (96 Seiten)

Du denkst, dein Leben ist die Hölle?
Jonas braucht Geld, und zwar dringend! Seine Eltern kann er nicht fragen, die haben selbst keins, und Nebenjobs sind rar. Eigentlich gibt es nur den einen: In der Hölle wird ein Aschefeger gesucht. Ja, das ist genauso mies, wie es klingt - und die Kollegen sind auch nicht gerade die hellsten ...
Was Jonas in der Hölle alles durchmacht, wie es dazu kommt, dass er sogar auf der Erde entlaufenen Teufeln hinterherjagen muss, und was Gott, ein sprechender Aschehaufen und ein Huhn mit alldem zu tun haben – tja, das findest du am besten ganz schnell selbst heraus!
Quelle: Verlag FISCHER Sauerländer

Leseempfehlung

von Sabine Kruber

Jonas ist unsterblich verliebt – in Annika. Nur leider ist Jonas ein Junge, dem die Mädchen eher keine Beachtung schenken. Er glaubt, das läge daran, dass er kein Geld hat. Hätte er nämlich Geld, dann könnte er sich eine coole Vespa leisten, so wie Tristan. Dem schauen nämlich alle Mädchen hinterher. Aber mit dem Geld ist das so eine Sache. Jonas bekommt ja nicht mal Taschengeld, denn seine Eltern sind arbeitslos und mit Jobs sieht es in der Stadt, in der er lebt, eher mau aus. Also nimmt er wohl oder übel den einzigen Job an, der angeboten wird und der ist ausgerechnet in der Hölle. Sein Chef ist niemand anders als Satan persönlich, der allerdings ziemlich wuschelig-knuddelig aussieht. Von nun an fegt Jonas also gegen lausige Bezahlung Öfen aus. Dabei hat er noch Glück, denn er wird wenigstens bezahlt und darf nach der Arbeit sogar wieder nach Hause gehen. Das können seine Kollegen – lauter arme Teufel – nicht. Was bleibt ihnen also? Selbstmord begehen und als lebender Aschehaufen enden, oder aber Jonas (natürlich ganz uneigennützig) Hilfe anbieten, um Annikas Herz zu gewinnen.
Und Jonas lässt sich darauf ein, doch ahnt er nicht, was die Teufel wirklich planen und was kurz darauf für ein Chaos ausbricht, denn sehr schlau sind Satans Teufel wirklich nicht.

Patrick Wirbeleits Comic-Roman ist turbulent-witzig, schafft es aber gleichzeitig ernste Themen wie Arbeitsbedingungen, Arbeitslosigkeit und den Wunsch nach Beachtung und Anerkennung aufzugreifen. Jedoch gelingt es dem Autor nicht immer, völlig klischeefrei zu bleiben. Und Vorsicht, wer damit Probleme hat, dass Gott als Huhn dargestellt wird, der sollte das Buch besser nicht lesen.
Die Geschichte spricht sowohl Mädchen wie auch Jungen an. Ich halte sie jedoch besonders geeignet für Jungen und insgesamt für Leser, die nicht gerne lesen. Das Buch enthält wenig Fließtext. Überwiegend wird die Geschichte in Dialog- und Monologform erzählt. Dabei spricht Jonas die Leser als Gruppe an. Er erzählt also der Leserschaft seine Geschichte. Der Text verteilt sich hierbei sehr übersichtlich in wenigen Sprech- und Gedankenblasen.
Schwerpunktmäßig ist Was zur Hölle?! eindeutig ein Comic. Der schwarz-weiß gezeichnete Bildanteil dominiert und unterstützt das Lesesinnverständnis so stark, dass selbst Leser, die hier noch große Schwierigkeiten haben, der Geschichte problemlos folgen können. Insgesamt liegt die Lesbarkeit bei sehr einfach bis einfach.
Die Schrift ist serifenlos und etwas größer, die Zeilenabstände etwas weiter. Insgesamt ist das Schriftbild sehr angenehm für Leser, die Schwierigkeiten mit der visuellen Wahrnehmung und Verarbeitung haben.

Was zur Hölle?! - ein turbulentes Abenteuer und ein höllischer Spaß -  leider mit ein paar Klischeetöpfchen.