Wie Kinder Bücher lesen

Mehr als ein Wegweiser

Alexandra Rak, Nicola Bardola, "Senter Kreis" u.a.
Carlsen Verlag

Ratgeber

• Wie lesen Kinder in der heutigen Zeit Bücher?
• Welche Rolle hat das Buch neben anderen digitalen Medien?
• Wie kann man Kindern mehr Lust auf Bücher und mehr Lesespaß vermitteln?
Lesen und Verstehen sind Fähigkeiten, die zunehmend wichtiger werden, und es wird immer klarer, dass das reine Lesenlernen in der Grundschule dafür nicht ausreicht. Doch wie gelingt es, auch Kinder ab acht Jahren für Geschichten und Sachtexte zu begeistern, die über kurze Smartphone-Texte hinausgehen? Wie können wir Jungs und Mädchen längerfristig zum vertieften Lesen von Büchern verlocken?
Ein Ratgeber und Wegweiser für alle, denen Leseförderung und die Entwicklung ihrer Kinder am Herzen liegen. Quelle: Carlsen Verlag

Leseempfehlung

von Sabine Kruber

Wie schaffe ich es, dass mein Kind freiwillig liest? Diese Frage stellen sich viele Eltern. Die Antwort darauf ist nicht ganz so einfach, und sucht man im Internet nach Lösungen, so wird man schnell erschlagen von guten Tipps und Ratschlägen.
Wie Kinder Bücher lesen – Mehr als ein Wegweiser ist ein Ratgeber, der bei dieser Frage sicher weiterhilft. In den einzelnen Kapiteln wird aufgezeigt, was alles dazugehört, um Bücher für Kinder attraktiv zu machen und sie zum Lesen zu animieren.
Die Autoren Nicola Bardola, Stefan Hauck, Mladen Jandrlic, Alexandra Rak, Christoph Schäfer und Ralf Schweikart sind Kenner von erzählenden Kinderbüchern, Experten in Fragen der Leseförderung, Fachjournalisten, Rezensenten, Lektoren und Juroren. Gemeinsam bilden sie den Senter Kreis.
Die Autoren beleuchten u.a. die Lesesituation heutiger Kinder: Die Beschleunigung unserers Alltags und die vielfältigen digitalen Angebote sind eine starke Lesekonkurrenz, aber wenn Eltern sich fragen, warum ihre Kinder nicht lesen, müssen sie sich auch die Frage stellen, wie es bei ihnen selbst mit dem Lesen aussieht. Lesen sie selber, lesen sie ihren Kindern vor?
Aber auch wenn die Basics stimmen – es ist genug Zeit da, digitale Angebote gibt es nur in Maßen und die Eltern und vielleicht auch die Geschwister sind wahre Leseratten und Vorlesen ist ein Familienritual – selbst dann gibt es Kinder, die Büchern nichts abgewinnen können.
Es gibt noch so viele andere Einflüsse, die das Lesen unattraktiv machen. Was aber macht Bücher für Kinder attraktiv? Dieser Frage gehen die Autoren nach. Passende Themen, passende Verpackung und eine dem Leseniveau entsprechende Lesbarkeit. Dies sind schon mal Grundvoraussetzungen, um das Interesse von Kindern zu wecken. Wichtig ist aber auch die Akzeptanz des Umfeldes. Nicht immer finden die Erwachsenen die Leseinteressen ihrer Kinder gut – Stichwort Comics. Aber Comics sind auch Geschichten und dass diese gar nicht trivial sein müssen, zeigt dieses Buch auch auf.
Jungs nehmen das Lesen häufig immer noch als weiblich wahr und haben somit oft Schwierigkeiten, sich mit dem Lesen zu identifizieren. Das ist vielleicht auch ein Grund, warum Jungs im Vergleich schlechter und weniger lesen als Mädchen.
Aber auch die Peergruppe spielt eine große Rolle, vor allem auch bei Jugendlichen. Mit der Pubertät kommt der Leseknick, andere Dinge werden wichtiger. Auch die Schule hat einen großen Einfluss. Schullektüren werden oft als langweilig empfunden. Fehlen dem Kind eigene Leseerfahrungen bzw. Bucherfahrungen wird es ihm schwerfallen, ein Interesse für Bücher zu entwickeln.
In 18 Kapiteln beleuchten die Autoren die verschiedensten Aspekte, die Kinder zum Lesen führen oder sie davon abhalten. Ziel ist dabei immer, wie man Kindern mehr Lust auf Bücher und mehr Lesespaß ermöglichen kann.
Das Buch wird durch viele Illustrationen aufgelockert und liest sich auch sehr locker. Es wird keine passgenauen Antworten liefern, aber vielleicht doch die ein oder andere Anregung.

Fazit: Ein Ratgeber mit vielfältigen Einblicken und Anregungen rund um‘s Lesen, nicht nur für Eltern von Lesemuffeln.