Lina und Fred - Ein Bär kennt kein Pardon

Alice Pantermüller & Astrid Henn
Arena Verlag

Alter: ab 5 /WM/Lesbarkeit: einfach / Textumfang: L (59 Seiten)

Der Bär ist los! Fred ist ein ganz besonderer Bär – einer der Dudelsack spielen kann und weiß, wo das Abenteuer lauert. Und so steht Fred eines Tages an der Rezeption des Hotels zum Bären, und Lina erkennt sofort, dass sie mit diesem Bären was erleben kann. Doch ob Linas Papa das Servierwagen-Wettrennen, die Bootsfahrt mit dem Motorboot des Katzenfutterdosen-Herstellers und die Geheim-Mission gegen die Garstige Großmutter gefallen werden? Schließlich wollen die Gäste des Hotels zum Bären Ruhe und einen bärenfreien Blick auf den See...
Eine wunderbare Freundschaftsgeschichte zum Vorlesen und Selberlesen.
Quelle: Arena Verlag

Leseempfehlung

von Sabine Kruber

Gestatten, Fred – einfach nur Fred! Linas Eltern, die ein Hotel besitzen, schwant nichts Gutes, als ein Bär bei ihnen an der Rezeption steht. Mit Bären haben sie keine guten Erfahrungen. Sie ahnen also schon, dass Fred ihr beschauliches Hotel ganz schön in Aufruhr versetzen wird. Trotzdem weisen sie ihn nicht ab.
Was für die Eltern also eher ein Wagnis ist, entpuppt sich für Lina als eine abenteuerliche und spannende Begegnung. Dieser Bär, den nichts aus der Ruhe bringen kann, steckt voller Flausen. Und Lina fragt sich mehr als einmal: „Darf man das? Was werden Mama und Papa dazu sagen?"
Doch schnell lässt Lina sich von Fred anstecken. So ist das Servierwagenrennen keineswegs auf Freds Mist gewachsen. Es ist Linas Idee, obwohl sie weiß, dass die Eltern das verboten haben.
Während Lina wenigstens so ein kleines Bisschen ein schlechtes Gewissen hat, macht Fred sich um Folgen und Konsequenzen keine Gedanken. Und so wandern auch Papas Beschwerden, die prompt nach jeder Aktion kommen, in ein Ohr rein und zum anderen wieder raus. Fred registriert nur, dass Linas Papa ihn immer 'Herr Bär' nennt, was Fred gar nicht mag und so ist Freds Reaktion auf Linas Papa eigentlich immer dieselbe. „Ich heiße Fred – einfach nur Fred!"
Fred ist in dem festen Glauben gekommen, dass man sich in einem Hotel, das sich „zum Bären" nennt, auch wie ein ordentlicher Bär verhalten darf. Was immer Fred sich auch darunter vorstellt. Doch weit gefehlt.
Schließlich treiben Fred und Lina es zu doll, als sie eine alte Dame ins Klo sperren und Linas Papa schmeißt Fred raus.
Die Geschichte hat also kein Happy-End. Doch für Kinder dürfte der Spaß, den sie bis hierher hatten, viel wichtiger sein. Und auch Lina und Fred finden zum Schluss einstimmig: Das war ein schöner Tag.
Eltern werden vielleicht mit gemischten Gefühlen dieses Buch lesen und sich insgeheim wünschen, dass so ein Fred niemals bei ihnen auftauchen wird und sich mit dem eigenen Kind anfreundet. Kinder hingegen wünschen sich gerade einen Freund, der solch verrückte Ideen hat und mit dem es nie langweilig wird.

Die Geschichte von Lina und Fred eignet sich sowohl zum Vorlesen wie auch zum Selberlesen. Erstleser, die sich an etwas umfangreichere Texte (L) heranwagen wollen, werden mit Lina und Fred bestimmt ihre Freude haben.
Das Buch besteht aus sechs Kapiteln. Diese sind aber nicht in sich abgeschlossen, sondern wirken ein wenig willkürlich gesetzt. Von daher könnte es auch etwas schwierig sein, sich die Geschichte beim Lesen in kleinere Happen einzuteilen. Wem der Textumfang nicht zu groß ist, der wird die Geschichte aber vielleicht in einem Rutsch durchlesen können.
Das Buch eignet sich auf alle Fälle für Kinder, die mit einer einfachen Lesbarkeit schon gut zurechtkommen und auch schon Texte im Präteritum gelesen haben.
Der Text selbst wird durch viele witzige Bilder begleitet, die ihn dadurch auflockern und das Lese-Sinn-Verständnis unterstützen.
Ein Textblock kann auch schon mal eine ganze Seite füllen. Die Schrift ist jedoch etwas größer und serifenlos. a/e und I/l lassen sich gut voneinander unterscheiden und der Zeilenabstand ist noch etwas weiter. Wörtliche Rede wurde häufig noch wesentlich größer, comicartig und farbig gedruckt.
Wem noch ein wenig die Ausdauer beim Selberlesen fehlt, der kann sich ja das Buch auch streckenweise vorlesen lassen oder zum Hörbuch greifen.

Eines ist jedenfalls garantiert: Das wird ein turbulenter Bärenspaß.