Krabat 200
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Krabat

Otfried Preußler
Verlag dtv/ Thienemann Verlag

Alter: Jugendliche ab 12 und Erwachsene /WM/ Lesbarkeit: normal-anspruchsvoll / Textumfang: XXL (272/352 Seiten)

Immer wieder hört Krabat, der vierzehnjährige Waisenjunge, im Traum diese Worte - und neugierig macht er sich auf den Weg. Es scheint ein großes Geheimnis um diese Mühle im Koselbruch zu geben, und Geheimnisvolles geschieht auch, sobald Krabat dort eintrifft, um sich als Lehrling zu verdingen ... Quelle: Verlag dtv

Leseempfehlung

von Sabine Kruber

Finstere Träume und eine geheimnisvolle Stimme locken Krabat zur schwarzen Mühle in den Koselbruch. Der unheimliche Meister will ihn als Lehrling und ihm neben dem Müllern auch noch das „Andere“ lehren, von dem Krabat zunächst nicht weiß, was gemeint ist. Auch wenn es von vorneherein unheimlich in der Mühle ist, geht es Krabat nicht schlecht. Die Arbeit ist zwar hart, aber der Meister versorgt seine Lehrjungen gut.
Neben dem Müllern lernt Krabat auch „das Andere“ - Schwarze Magie - und kann sich bald schon in einen Raben verwandeln. Auch wenn die Zauberei und die dunkle Macht unheimlich sind, so gefällt es Krabat, selbst zaubern und sich verwandeln zu können.
Aber Zweifel bleiben ihm. Warum stirbt alle zwei Jahre ein Junge und wer ist der seltsame Gevatter, der einmal im Monat zur Neumondmacht kommt und Säcke mit Knochen zermahlen lässt?
Gelingt es Krabat, sich von der dunklen Macht, die so verlockend ist, zu lösen oder ist es bereits zu spät für ihn?
Otfried Preußler hat aus der alten sorbischen Sage einen spannenden Fantasyroman geschaffen. Die Orte im Roman gibt es wirklich. Schwarzkollm liegt in der Lausitz in Sachsen. Schon andere Autoren haben vor Otfried Preußler die ursprüngliche Sage als Grundlage für Neuinterpretationen genutzt.
In der Geschichte geht es um das Gute und das Böse in der Welt und darum, dass man sich entscheiden muss. Dieses Thema ist zeitlos. Menschen kommen mit Machtstrukturen und Ideologien in Berührung, lassen sich darauf ein und werden zu ihren Anhängern. Ein Konflikt, der Otfried Preußler auch selbst betroffen haben muss, denn als Jugendlicher musste er sich mit der Nazidiktatur im Dritten Reich auseinandersetzen.
Neben christlicher Symbolik finden sich in der Geschichte auch okkulte Elemente und Schwarze Magie, was dem Roman durchaus Kritik eingebracht hat, was ihn aber zu einem, aus heutiger Sicht, echten Fantasyroman macht.
Die Geschichte steckt voller Symbolik und Anspielungen. Dies und die Tatsache, dass es eine wirklich spannende Geschichte ist, die Jugendliche anspricht, macht den Roman auch zu einer beliebten Schullektüre.

Für Schüler, die mit dem Lesen keine Probleme haben, ist die Geschichte, trotz eines zum Teil alten Wortschatzes, gut verständlich. Der Satzbau ist in der Regel kurz, was der Verständlichkeit entgegenkommt. Die Lesbarkeit liegt daher eigentlich bei normal. Jedoch ist es gerade der Wortschatz, der die Lesbarkeit in eine anspruchsvolle Richtung tendieren lässt. Zum Teil kommt es auch zu Satzeinschüben (Paranthesen), die das Sinn verstehende Lesen erschweren können.
Ungeübte Leser, Leser mit Leseschwäche oder einem eingeschränkten Wortschatz brauchen bei der Lektüre dieses Buchs auf alle Fälle Unterstützung. Hier sollte gezielt auf unbekannte Wörter und schwere Sätze eingegangen werden und sichergestellt werden, dass sie verstanden wurden. Als Unterstützung empfehle ich das Hörbuch. Der Film von 2008 eignet sich nur bedingt zur Unterstützung, da der Inhalt z.T. vom Buch abweicht.
Die Schulausgabe von Thienemann hat eine normale Schriftgröße und einen normalen Zeilenabstand. Es handelt sich um eine Serifenschrift. Eine weitere Ausgabe aus dem dtv-Verlag ist hingegen im Großdruck. Sollte es in der Klasse mehrere Schüler mit einer Leseschwäche geben, empfehle ich die dtv-Ausgabe. Es empfiehlt sich nicht, beide Ausgaben zu mischen, da die Kapitel durch die unterschiedliche Zeichengröße unterschiedlich lang sind. Für Leser, die Probleme mit der visuellen Wahrnehmung und Verarbeitung haben, empfehle ich das E-Book.

Fazit: Wer gerne Fantasy liest, der wird auch Krabat mögen. Ein spannendes Buch und weit mehr als eine Schullektüre.

 

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