Schattendasein

Der erste Fall von Giovanni und Co.

Carlo Schäfer
Verlag an der Ruhr

Alter: ab 12 / WM/Lesbarkeit: einfach / Textumfang: XL (128 Seiten)

Die neue Mitschülerin Biggi ist eine echte Zicke – das bekommen Giovanni, Maximilian und Suna täglich zu spüren.
Und auch Biggis Vater ist eine äußerst zwielichtige Person. Mit Dumping-Preisen in seinem Restaurant treibt er die Pizzeria von Giovannis Onkel in den Ruin.
Giovanni findet: Da kann etwas nicht mit rechten Dingen zugehen – es muss ermittelt werden!
Als Giovanni und seine Freunde tatsächlich fündig werden, wird aus dem Spaß plötzlich blutiger Ernst ... Quelle: Verlag an der Ruhr

Leseempfehlung

von Sabine Kruber

Schattendasein. Derjenige, der da im Schatten lebt – Adam – mit ihm geht dieser Krimi los. Ein spannender Einstieg, den der Leser aus Adams Perspektive miterlebt. Denn sofort wird klar: Adam wird von einem ziemlich fiesen Typen gefangen gehalten, dem er hilflos ausgeliefert ist und der ihn zum Arbeiten zwingt.
Immer wieder wechselt die Perspektive zwischendurch zu Adam, doch eigentlich wird die Geschichte aus der Sicht des hitzköpfigen und schnell aus der Haut fahrenden Giovannis erzählt.
Giovanni ist Hauptschüler. Als seine Schule abbrennt, ziehen seine Mitschüler und Lehrer vorübergehen in die Räumlichkeiten eines Gymnasiums um. Sowohl Gymnasiasten wie auch Hauptschüler hegen Vorurteile gegeneinander. Doch die veränderte Situation führt auch zu neuen Freundschaften. Da ist zum einen die Streberin Suna und außerdem Maximilian ein Gymnasiast mit Glasknochenkrankheit. Mit den beiden freundet Giovanni sich an.
Suna wird von der fiesen Biggi gemobbt und Giovanni steht ihr bei. Auch er mag Biggi nicht, doch noch weniger mag er Biggis Vater. Der hat nämlich ein Restaurant und mit seinen Dumping-Preisen treibt er Giovannis Onkel, dem das Restaurant gegenüber gehört, in den Ruin.
Doch wie kann Biggis Vater so billig sein? Da geht doch etwas nicht mit rechten Dingen zu. Wenn Giovanni nur dahinterkäme, dann könnte er dem Onkel die Konkurrenz vom Hals schaffen und sich gleichzeitig an der fiesen Biggi rächen.
Aber um herauszubekommen, ob Biggis Vater wirklich Dreck am Stecken hat, müssen sie irgendwie hinter die Kulissen schauen können. Wie gut, dass Biggis Vater eine Aushilfe sucht. Die mutige Suna bewirbt sich und bekommt die Stelle. Nun versucht sie herauszufinden, was an dem Restaurant von Biggis Vater faul sein könnte, doch das ist alles andere als ungefährlich ...
Wie gut, dass Giovanni und Maximilian sie in dieser Situation nicht alleine lassen.

Schattendasein ist ein Krimi, der nicht nur spannend ist, sondern durch seine sehr lebendig gezeichneten Hauptfiguren den Leser sofort mitnimmt. Denkt man bei Giovanni zunächst noch: Ja klar, typisch Hauptschüler – große Klappe und nichts dahinter - so merkt man im Laufe der Handlung, dass Giovanni mehr auf dem Kasten hat, er aber andererseits auch öfters in das Muster verfällt, sich den Schuh vom dummen, vorlauten Hauptschüler anzuziehen.
Suna ist auf den ersten Blick eine pummelige Streberin und typisches Mobbingopfer, bei der man sich fragt, warum sie auf die Hauptschule geht und nicht auf die Realschule oder auf das Gymnasium. Doch dann verblüfft sie alle mit ihrem Mut, als sie sich mit gefälschten Papieren als Aushilfe bei Biggis Vater einstellen lässt.
Der Dritte im Bunde ist Maximilian, der nur zu gerne all das machen würde, was alle anderen in seinem Alter auch tun. Doch er muss ständig vorsichtig sein, dass er sich nichts bricht. Carlo Schäfer zeigt sehr schön, wie Maximilian unter diesem ständiges-in-Watte-packen leidet und die daraus entstehenden familiären Konflikte. Im Gegensatz hierzu ist es dann sehr schön, wie Giovanni und Suna Maximilian einbinden, seine Behinderung zum Teil sogar so weit vergessen, dass es nicht immer gut ausgeht für Maximilians Knochen.
Und dann ist da noch die fiese Biggi. Doch auch ihre Situation gibt dem Leser schlussendlich zu denken. Insgesamt kann man sagen, dass die Figuren alles andere als klischeehaft sind.

Schattendasein ist ein spannender Krimi aus der K.L.A.R.- Reihe. Durch die wirklich sehr lebendig gestalteten Protagonisten und dem aktuellen Thema Sklaverei bietet dieser Krimi sehr viele Gesprächsanlässe und ist daher auch sehr gut als Klassen- oder Gruppenlektüre geeignet.
Wie alle Bücher aus der K.L.A.R.- Reihe ist auch dieser Krimi sehr gut für leseunerfahrene Jugendliche oder Leser, die Deutsch lernen, geeignet.
Die Geschichte besteht aus kurzen Kapiteln mit deutlich unterteilten Abschnitten. Hiervon profitieren vor allem Leser mit einer kurzen Konzentrations- und Aufmerksamkeitsspanne. Die größere serifenlose Schrift und die weiteren Zeilenabstände kommen Lesern entgegen, die Probleme mit der visuellen Wahrnehmung und Verarbeitung haben. Die Lesbarkeit ist einfach, der Textumfang liegt bei XL.

Schattendasein ist ein wirklich spannender Krimi, der auch Krimifans ohne Leseschwäche begeistern wird.


 

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