Tschick

Wolfgang Herrndorf
 übersetzt in einfacher Sprache: Andreas Lindemann
Spaß am Lesen Verlag

Alter: ab 12 /wM/Lesbarkeit: einfach / Textumfang: (64 Seiten)

Maik und Tschick kommen aus zwei Welten: Maik wohnt in einer Villa mit einem Swimmingpool. Tschick kommt aus Russland und ist arm. Doch haben die beiden 14-jährigen etwas gemeinsam: In ihrer Schule sind sie Außenseiter. Eines Tages taucht Tschick bei Maik mit einem gestohlenen
Auto auf und die beiden beschließen abzuhauen. Es beginnt eine abenteuerliche Reise in den Osten Deutschlands, auf der Suche nach der Walachei...
Quelle: Spaß am Lesen Verlag

Leseempfehlung

von Sabine Kruber

Tschick von Wolfgang Herrndorf – Andreas Lindemann ist eine wunderbare Übersetzung dieses Bestsellers in einfache Sprache gelungen.
Anders als im Original beginnt die Geschichte gleich damit, dass Tschick in Maiks Klasse kommt. Maik ist ein Außenseiter, hat keine Freunde und hält sich selbst für einen totalen Langweiler, der auch noch feige ist. Kein Wunder, dass Tatjana, in die er total verknallt ist, ihn keines Blickes würdigt.
Der aus Russland stammende Tschick ist ebenfalls ein Außenseiter, kommt betrunken zum Unterricht, ist desinteressiert und verblüfft mit einem Auf und Ab der Noten, die im direkten Zusammenhang damit stehen, wie nüchtern oder betrunken er gerade ist.
Beide kommen aus desolaten Elternhäusern. Während Tschick offensichtlich arm ist, was man auch an seiner Kleidung sieht, kommt Maik aus einem wohlhabenden Elternhaus. Doch hinter der reichen Kulisse sieht es ganz anders aus.
Während der Sommerferien ist Maik alleine zu Hause. Seine Mutter ist mal wieder in der Entzugsklinik und sein Vater ist mit der Sekretärin auf „Geschäftsreise“.
Die Ferien drohen ereignislos zu verlaufen, doch da taucht mit einem Mal Tschick bei Maik auf. Sie freunden sich an, spielen Computerspiele, trinken Bier und fahren in einem alten Lada durch die Gegend, den Tschick geklaut hat. Und dann kommen sie auf die Idee, in dem geklauten Lada bis in die Walachei zu fahren, wo Tschicks Opa wohnt. So fahren sie also los, auch wenn sie gar nicht so genau wissen, wo die Walachei eigentlich liegt. Ob das wohl gut geht?

Neben der Übersetzung in einfache Sprache entfallen auch ganze Szenen des Originaltextes. Dadurch fokussiert sich die Handlung stärker auf das Wesentliche. So kann die Geschichte auch gut von Lesern verstanden werden, die Probleme mit dem Lesesinnverständnis haben. Unterstützend werden die Figuren außerdem am Anfang separat eingeführt. Wie im Original wird die Geschichte in der Ich-Perspektive aus Maiks Sicht erzählt.
Die Kapitel sind gut sichtbar in einzelne Sinnabschnitte unterteilt, die Schrift ist größer und serifenlos. Die Lesbarkeit ist einfach.
Am Ende des Buches findet sich eine Wörterliste, in der schwierige Begriffe erklärt werden.

Der leider bereits verstorbene Autor Wolfgang Herrndorf erhielt 2010 für Tschick den Deutschen Literaturpreis. Es gibt Adaptionen für das Theater und Faith Akin verfilmt den Stoff gerade. Der Film soll 2016 in die Kinos kommen.

Tschick in einfacher Sprache ist ein toller Einstieg in die Geschichte. Da auch das Original eine einfache Lesbarkeit hat, jedoch wesentlich umfangreicher und inhaltlich komplexer ist, empfehle ich nach der Lektüre in einfacher Sprache durchaus auch mal das Original zu lesen.

 

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