Ich hab schon über 500 Freunde!

Armin Kaster
Verlag an der Ruhr

Alter: ab 12 / Wm/Lesbarkeit: einfach / Textumfang: XL (120 Seiten)

Alina findet in ihrer neuen Klasse nur schwer Anschluss. Aber als sie sich auf Facebook registriert, wird ihr das egal: Schon nach kurzer Zeit hat sie dort einen großen Freundeskreis. Bald stellt Alina fest: Je aufregender und offenherziger ihre Nachrichten werden, desto mehr Bewunderer hat sie – da kann man beim Posten schon mal ein bisschen schummeln! Doch bald muss Alina sich fragen, ob sie überhaupt noch etwas mit der Person zu tun hat, die unter ihrem Namen auf Facebook ihr Leben ausbreitet ... Quelle: Verlag an der Ruhr

Leseempfehlung

von Sabine Kruber

Als Alina sich bei Facebook anmeldet, ist dies für sie zunächst neu und aufregend. Und es ist eine tolle Möglichkeit, mit ihren Freunden aus der alten Schule in Kontakt zu bleiben. Doch nach und nach verliert sie sich in der Welt des sozialen Netzwerkes, dessen Dynamik und die damit verbundenen Gefahren ihr bisher überhaupt noch nicht bewusst sind. In der trügerischen Sicherheit ihrer eigenen vier Wände erkennt Alina viel zu spät, dass sie alles Private, alles Intime aufgegeben hat. Erst als ein Shitstorm in der virtuellen und der realen Welt über sie hereinbricht, bekommt sie Hilfe – von echten Freunden.
Dieses Buch ist ganz dicht dran an der Lebenswelt von Jugendlichen. Das, was Alina passiert, geht beim Lesen wirklich unter die Haut. Und leider sind Alinas Erfahrungen gar nicht so weit hergeholt, wie man an dem traurigen Beispiel von Amanda Todd sehen kann.
Trotz der möglichen Gefahren; der Autor versteht es sehr gut, soziale Netzwerke wie Facebook, nicht zu verdammen. Stattdessen zeigt er dem Leser ohne erhobenen Zeigefinger auf, wie wichtig es ist, sich über die Auswirkungen des eigenen Handelns vorher im Klaren zu sein. Es würde auch wenig Sinn machen, jungen Leuten die Benutzung sozialer Netzwerke zu verbieten. Viel sinnvoller ist es, dass Jugendliche kompetente Nutzer werden.

Auch dieses Buch der K.L.A.R.-Reihe zeichnet sich durch eine einfache Lesbarkeit und eine einfache Sprache aus und ist somit sehr gut für Leser geeignet, die noch leichte Probleme mit dem Lese-Sinn-Verständnis haben sowie Lesern, die Deutsch lernen. Die Kapitel bestehen durchschnittlich aus zehn bis zwölf Seiten und sind jeweils noch einmal in kürzere Abschnitte unterteilt. Da das Buch schon recht umfangreich ist, könnte es für Leser, die Probleme mit Konzentration und Aufmerksamkeit haben, noch etwas schwierig zu lesen sein. Hier empfehle ich eine Lesebegleitung.
Der Text selbst ist in einer leserfreundlichen serifenlosen Schrift gedruckt, die noch etwas größer ist. Auch der Zeilenabstand ist noch etwas weiter. Dies kommt Lesern, die Probleme mit der visuellen Wahrnehmung und Verarbeitung haben entgegen.

 

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