Im Chat war er noch so süß!

Annette Weber
Verlag an der Ruhr

Alter: ab 12 / Wm/Lesbarkeit: einfach / Textumfang: L (95 Seiten)

All ihre Freundinnen sind verliebt und haben plötzlich keine Zeit mehr. Frustriert sucht die 14-jährige Sarah neue Freunde in einem Chatroom. Dort lernt sie den charmanten „Sonnenkönig" kennen. Doch schnell wird aus dem harmlosen Flirt gefährlicher Ernst... Quelle: Verlag an der Ruhr

Leseempfehlung

von Sabine Kruber

Chatten! Das macht Spaß und ist aufregend. Man kann neue Leute kennenlernen. Im Netz ist man vielleicht auch nicht so schüchtern, wie im wahren Leben – denn – es sieht einen ja niemand.
Und wenn es nicht immer ganz der Wahrheit entspricht? Auch das merkt doch niemand.
Nur – das ist nicht ohne, denn nicht jeder, dem man online so begegnen kann, zeigt einem sein wahres Ich.
Das weiß auch Sarah. Sie weiß, dass sich viele Leute im Netz herumtreiben, die es nicht ehrlich meinen und vielleicht sogar völlig andere Identitäten annehmen. Sie weiß auch, dass hinter diesen falschen Identitäten oft genug Pädophile stecken, die auf der Suche nach jungen Mädchen sind.
Und so bleibt Sarah zunächst einmal skeptisch, als ein Freund ihr vorschlägt, es mal auszuprobieren – das Chatten.
Aber Sarah ist einsam. Es sind Sommerferien. Alle sind weg oder aber verliebt. Niemand hat Zeit für sie. Also probiert sie das Chatten doch einmal aus.
Sehr schnell wird sie umschwärmt von irgendwelchen Jungs, Männern, Kerlen... Das ist unheimlich, aber auch reizvoll. Als Sarah dann von dem geheimnisvollen Sonnenkönig angesprochen wird, nimmt ein gefährliches Spiel seinen Anfang. Und aus diesem Spiel gelingt es Sarah, kaum noch auszusteigen.
Annette Weber schildert sehr einfühlsam, wie leicht es ist, manipuliert zu werden, und dass dies nichts mit Naivität oder Dummheit zu tun hat. Die Geschichte kommt nicht mit dem erhobenen Zeigefinger daher, dafür gelingt es der Autorin jedoch sehr schnell, den Leser in einen Spannungssog hineinzuziehen, bei dem sich die Bedrohung von Seite zu Seite steigert.
Nur das Ende des Buches mag nicht so ganz zufriedenzustellen – vielleicht deshalb, weil die Geschichte noch nicht zu Ende erzählt ist? Wie es weitergeht, erfährt man dann aber im zweiten Teil.


Dieser Roman aus der K.L.A.R.-Reihe ist nicht nur ein echter Pageturner, er hat auch eine einfache Lesbarkeit und einen überschaubaren Textumfang. Die Kapitel sind meistens um die zehn Seiten lang und werden noch mal in einzelne Sinnabschnitte unterteilt. Zwischen den Sinnabschnitten lockert immer ein entsetzt blickender Smiley das Schriftbild auf.
Somit eignet sich dieses Buch sehr gut für Jugendliche, die noch leichte Probleme mit dem Lese-Sinn-Verständnis haben sowie für Leser, die Deutsch lernen. Lesern, die noch große Probleme mit Konzentration und Aufmerksamkeit haben, empfehle ich jedoch eine Lesebegleitung.
Der Text ist, wie auch die anderen Bücher aus der K.L.A.R.-Reihe, in einer leserfreundlichen serifenlosen Schrift gedruckt, die noch etwas größer ist. Auch die Zeilenabstände sind noch etwas weiter, was Lesern, die Probleme mit der visuellen Wahrnehmung und Verarbeitung haben, entgegenkommt.

 

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