Harry Potter

und der Stein der Weisen

Band 1
Joanne K. Rowling
Carlsen Verlag

Alter: ab 10/All-Age /WM/ Lesbarkeit: normal / Textumfang: XXL (336 Seiten)

Bis zu seinem elften Geburtstag glaubt Harry, er sei ein ganz normaler Junge. Doch dann erfährt er, dass er sich an der Schule für Hexerei und Zauberei einfinden soll – denn er ist ein Zauberer! In Hogwarts stürzt Harry von einem Abenteuer ins nächste und muss gegen Bestien, Mitschüler und Fabelwesen kämpfen. Da ist es gut, dass er schon Freunde gefunden hat, die ihm im Kampf gegen die dunklen Mächte zur Seite stehen.
Quelle: Carlsen Verlag

Leseempfehlung

von Sabine Kruber

Harry Potter, der Junge mit der Narbe, der unter der Treppe bei seinen Verwandten, den fiesen Dursleys aufwächst und erst zu seinem elften Geburtstag erfährt, dass er zaubern kann und in der Welt der Zauberer eine Berühmtheit ist.

Mit Harry Potter wurden viele Lesemuffel zu Leseratten. So oder so ähnlich hört oder liest man es oft in den Medien. Auch in den sozialen Netzwerken wird Eltern, die nach geeigneten Büchern für ihre leseunwilligen Kinder suchen, häufig neben Gregs Tagebuch Harry Potter empfohlen.
Aber wie sieht es mit der Lesbarkeit von Harry Potter aus? Ist die Reihe auch für leseschwache Kinder und Jugendliche geeignet?
Ein ganz klares JA! Es ist alles eine Frage, wie viel Unterstützung der Leser dabei braucht und welche Art von Unterstützung. Grundsätzlich gilt erst einmal zu beachten, ob sich das Kind oder der Jugendliche auf die Geschichte überhaupt einlassen kann. Der dicke Umfang der Bücher (XXL) kann abschrecken. Nur wenn von sich aus signalisieren wird, dass Interesse an der Geschichte vorhanden ist, kann man loslegen. Im Vorfeld kann man versuchen, das Interesse über die Filme oder die Hörbücher zu wecken. Die Hörbücher lassen sich auch gut begleitend beim Lesen einsetzen. Immer wenn die Kraft nicht mehr ausreicht, kann man eine Zeit lang wieder auf das Hörbuch umsteigen.
Die Bücher haben eine normale Lesbarkeit, jedoch ein komplexes Handlungsmuster. Die ersten zwei Bände sind noch um einiges leichter zu verstehen, als die weiterführenden Teile. Man kann sie durchaus als Kinderbücher bezeichnen. Der Leser sollte allerdings mit einer normalen Lesbarkeit zurechtkommen und Texte in einem kleineren Umfang mit einer normalen Lesbarkeit schon gut bewältigen können.
Um die komplexe Handlung zu erfassen, ist es wichtig, dass man sich über das Gelesene unterhält. Darüber hinaus hat Harry Potter Erzählebenen, die besonders für Erwachsene interessant sind, die man aber zum Verstehen der eigentlichen Handlung ignorieren kann. Kinder bemerken sie auch als gute Leser nicht unbedingt. Wichtig ist, dass der rote Faden verstanden wird.
Um mit den vielen Figuren zurechtzukommen, empfehle ich, eine Figurenlegende anzulegen und zu jedem Namen ein paar Stichpunkte zu notieren. Das korrekte Aussprechen der Namen kann man auch gezielt üben, dann fällt das Lesen leichter.
Abwechselnd vorlesen ist eine weitere Unterstützungsmöglichkeit, wenn das Buch noch zu dick ist. Sehr gut eignen sich hierfür auch Leseklubs oder Lesegruppen, in denen reihum vorgelesen wird. Ebenso kann man das Buch im Tandem lesen. Hier lesen zwei Leser im Duett. Der bessere Leser muss sich hierbei dem Lesetempo des schwächeren Lesers anpassen.
Die Zeilenabstände in den Büchern sind normal, ebenso hat die Serifenschrift eine normale Größe. Wer Probleme mit der visuellen Wahrnehmung und Verarbeitung hat, dem empfehle ich das E-Book. Das E-Book hat einen weiteren Vorteil, es kaschiert den großen Textumfang und schreckt somit vielleicht weniger ab.

Fazit: Keine Angst vor dicken Büchern, wer neugierig auf Harry Potter ist, der soll es einfach mal versuchen – vielleicht mit ein bisschen Hilfe.

 

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