Die Flüsse von London

Band 1
Ben Aaronovitch
Verlag dtv

Alter: Jugendliche und Erwachsene /WM/ Lesbarkeit: normal / Textumfang: XXL (480 S.)

Peter Grant ist frischgebackener Police Constable in London. Eines Nachts wird er nach Covent Garden zum Tatort eines grausigen Mordes beordert. Dort begegnet er einem Geist, der behauptet, Zeuge des Mordes gewesen zu sein. Peters Hang zum Magischen und seine Begegnung mit dem Übernatürlichen ruft den letzten Zauberer Englands auf den Plan: seinen Vorgesetzten, Polizeiinspektor Thomas Nightingale. Der führt Peter in die Grundlagen der Magie ein. Ab jetzt wird Peters Leben um einiges komplizierter. Quelle: Verlag dtv

Leseempfehlung

von Sabine Kruber

Peter Grant ist ein frischgebackener Police Constable in London und erwartet seine Versetzung auf das polizeiliche Abstellgleis. Er lässt sich zu leicht ablenken und fokussiert sich nicht auf das Wesentliche. So erklärt es ihm jedenfalls seine Kollegin Police Constable Lesley May, die anders als er, glänzende Karriereaussichten hat.
Doch dafür hat Peter ein anderes Talent. Er besitzt die Fähigkeit, Übersinnliches wahrzunehmen. Als er mit Lesley am Covent Garden, der Schauplatz eines Mordes wurde, Wache schiebt, begegnet ihm ein Geist, der Zeuge eben jenes Mordes war.
DCI Thomas Nightingale wird auf Peter aufmerksam und will ihn für seine Sondereinheit haben. Diese Sondereinheit besteht nur aus Nightingale, und die Aufgabe dieser Sondereinheit ist die Aufklärung übersinnlicher Verbrechen. Thomas Nightingale ist der letzte Zauberer Englands und mit Peter nimmt er den ersten Lehrling seit fünfzig Jahren auf.

Und so zieht Peter in die Zentrale dieser Sonderheit – dem Folly, was nichts anderes heißt als verrücktes, ungewöhnliches Gebäude. Und verrückt ist die ganze Situation schon. Denn von nun an, paukt er Zaubersprüche, erfährt, dass es Geister, Vampire und Wiedergänger gibt und dass manche von ihnen mit dem Gesetz in Konflikt kommen. Also – klassische Polizeiarbeit. Na ja, nicht so ganz.
Der Mörder vom Covent Garden ist ein Geist, der anscheinend die Geschichte von Punch und Judy mit echten Menschen nachspielt. Punch und Judy ist ein in England sehr bekanntes Kasperltheater. Punch ist ein wahrer Haudrauf, der unter anderem Eltern und Kind erschlägt.
Mit Magie und Köpfchen gelingt es Peter, dem Geistermörder auf die Spur zu kommen. Nebenher muss er sich um Vater und Mutter Themse kümmern. Flussgötter, die miteinander im Clinch liegen und die viele Töchter und Söhne haben, ebenfalls Götter der verschiedenen Londoner Flüsse. Nigthingale und Peter sind dafür verantwortlich, dass die Zwistigkeiten nicht zu sehr ausufern.
Das Buch verfolgt zwei Handlungsstränge. Da wäre erst einmal der eigentliche Krimi, die Suche nach dem Geistermörder und dann der Clinch zwischen den Flussgöttern. Beide Stränge haben nicht wirklich etwas miteinander zu tun, sind aber beide spannend und unterhalten durch einen zum Teil skurrilen Humor. Der Autor Ben Aaronovitch hat unter anderem auch für die britische TV-Serie Doctor Who geschrieben.

Die Flüsse von London ist eine Mischung aus Krimi und Urban Fantasy. Hin und wieder wird man beim Lesen an Harry Potter erinnert und manchmal gibt es diesbezüglich auch Anspielungen. Ansonsten haben die Geschichten aber keine Ähnlichkeit miteinander.
Der Autor ist gebürtiger Londoner und das merkt man beim Lesen. Er führt den Leser an viele interessante Orte. Dass London so viele Flüsse hat, ist den meisten Lesern vor dem Lesen dieses Buchs bestimmt nicht bewusst gewesen. Für den Ortsunkundigen wäre aber eine Karte im Buch nicht schlecht.

In dem Roman kommen viele unterschiedliche Figuren vor. Die Geschichte ist schon ziemlich komplex. Leser sollten also nicht nur mit einer normalen Lesbarkeit gut zurechtkommen, sondern auch mit einem umfangreichen Text (XXL) und einer komplexen Geschichte. Ansonsten kann man das Buch aber auch gemeinsam oder im Tandem lesen. Wer das Buch vorher in einfacher Sprache gelesen hat, möchte nun vielleicht auch das Original lesen. Nur Mut. Als Unterstützung kann man auch begleitend das Hörbuch einsetzen.
Geeignet ist das Buch für ältere Jugendliche und Erwachsene.

Fazit: Wer Urban Fantasy und Krimis mag, für den dürfte diese Reihe genau das Richtige sein.

 

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Ben Aaronovitch
übersetzt in einfache Sprache: Karlheinz Dürr
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