Bastard

Max de Radiguès
Verlag Reprodukt

Alter: 16-99 /WM/ Lesbarkeit: sehr-einfach / Textumfang: L (192 Seiten)

Nach einem beispiellosen Raubüberfall sind May und ihr Sohn, der Teenager Eugene, auf einer turbulenten Flucht durch den Südwesten der USA – den Kofferraum voller Geld. Doch nicht nur die Polizei und skrupellose Komplizen sind ihnen dicht auf den Fersen. Die beiden müssen sich in einem schwindelerregenden Strudel aus Gewalt und brutalem Überlebenskampf auch ihrer zerrütteten Familiengeschichte stellen.
Quelle: Verlag Reprodukt

Leseempfehlung

von Sabine Kruber

Der Klappentext wirbt damit, dass dieser Comic eine Mischung aus Bonnie und Clyde, Tarantino und einem Melodram ist. Tatsache ist jedenfalls, hier wird kein gemächlicher Krimi erzählt, sondern ein actionreicher Roadmovie.
May oder auch April (so genau weiß man das zunächst nicht) ist eine sehr junge Frau, die mit ihrem Sohn Eugene an einer Serie von Raubüberfällen beteiligt war. Nun sind die beiden mit dem Kofferraum voller Geld auf der Flucht quer durch den Südwesten der USA. Doch flüchten sie nicht nur vor der Polizei, sondern auch vor ihren Komplizen, die ihnen die Beute abjagen wollen.
May vertraut niemandem und dazu hat sie auch allen Grund. Zum Teil muss sie krasse Entscheidungen treffen und schreckt auch vor Mord nicht zurück.
Eugene ist ihr Komplize. Der Junge steht irgendwo zwischen Kind und Teenager. Manchmal reagiert er noch kindlich und dann wieder wie ein tougher Streetteen.
Auch wenn Bastard eine actionreiche Geschichte mit Sex and Crime ist, ist die Handlung alles andere als oberflächlich.
Das Figurensetting ist überschaubar. Die Figuren haben Tiefe, die Handlung ist nicht vorhersehbar und es gibt überraschende Wendungen. Über allem schwebt auch noch die Familiengeschichte von May und Eugene und es kristallisiert sich heraus, dass May nicht nur vor der Polizei und ihren Komplizen flüchtet.
Der schwarz-weiße Zeichenstil ist einfach gehalten, doch mangelt es nicht an Details. Häufig kommen mehrere Seiten ohne Text vor, die dem zuvor Erzählten Tiefe geben.
Die Leserlichkeit der Sprechblasen ist relativ gut. Die imitierte Handschrift ist normal groß, die Zeilenabstände sind aber etwas weiter. Auch stehen die Buchstaben nicht zu eng aneinander. Comics sind gerade für leseschwache Menschen eigentlich einfach zu lesen, jedoch bereitet die ungünstige Leserlichkeit häufig Probleme. Bastard eignet sich hingegen sehr gut für leseschwache ältere Jugendliche und Erwachsene. Er hat eine angenehme Leserlichkeit und eine sehr einfache Lesbarkeit. Insgesamt kommen die Seiten häufig mit relativ wenig Text aus. In den Sprechblasen stehen oft auch nur einzelne Wörter oder sehr kurze Sätze. Der Textumfang liegt insgesamt bei L.

Fazit: Ein sehr spannender Roadmovie mit tollen Figuren. Für alle, die beim Lesen eine durchaus härtere Gangart schätzen.

 

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