Eine Woche voller Samstage

Band 1

Paul Maar
Oetinger Verlag

Ab 7 Jahren/WM/Lesbarkeit: normal-einfach / Textumfang: XL (176 Seiten)

Immer wieder samstags! Wie aus dem Nichts taucht an einem Samstag ein eigenartiges Wesen mit roten Haaren, Trommelbauch und blauen Punkten im Gesicht bei Herrn Taschenbier auf: das Sams. Es ist laut, frech, singt Lieder und reimt von früh bis spät. Lauter Dinge, die Herr Taschenbier eigentlich gar nicht mag. Und dennoch haben die beiden eine Woche lang richtig viel Spaß zusammen. Quelle: Oetinger Verlag

Leseempfehlung

von Sabine Kruber

Am Sonntag schien die Sonne, am Montag bekam Herr Taschenbier Besuch von Herrn Mon, am Dienstag hatte er Dienst, am Mittwoch war logischerweise die Mitte der Woche, am Donnerstag hatte es gedonnert, am Freitag hatte Herr Taschenbier frei und am Samstag – ja am Samstag kam das Sams zu Herrn Taschenbier.
Und mit dem Sams ist der schüchterne Herr Taschenbier erst einmal völlig überfordert, denn das Sams ist ein seltsames Wesen: Knallrote Haare, eine Schweinsnase, das Gesicht voller blauer Punkte und noch andere Merkwürdigkeiten. Herr Taschenbier begegnet ihm auf der Straße und das Sams ernennt ihn kurzerhand zu seinem Papa und weicht ihm nicht mehr von der Seite. Das ist Herrn Taschenbier zunächst unangenehm. Das Sams sieht nicht nur seltsam aus, es ist auch frech und vorlaut, hat viele verrückte Ideen, ein sprühendes Temperament und mit seinem riesigen Selbstbewusstsein ist es das genaue Gegenteil von dem schüchternen Herrn Taschenbier. Es ist so gut wie niemals still, singt und reimt den ganzen Tag.
Das passt Frau Rotkohl, Herrn Taschenbiers herrischer Vermieterin überhaupt nicht und Herrn Taschenbier ist es sehr unangenehm, sich mit ihr auseinandersetzen zu müssen. Kurz gesagt, sein Leben ist durch das Sams völlig auf den Kopf gestellt.
Aber es dauert gar nicht lange und da beginnt Herr Taschenbier, an dem Sams Gefallen zu finden. Es bringt Farbe in sein sonst eher tristes Leben. Und dann ist da ja auch noch die Sache mit den blauen Wunschpunkten, die auf dem Gesicht des Sams‘ sprießen wie Sommersprossen. Immer wenn Herr Taschenbier sich etwas vom Sams wünscht, muss das Sams ihm diesen Wunsch erfüllen. Das kostet jedes Mal einen Wunschpunkt, der dann verschwindet.
Doch mit dem Wünschen ist es gar nicht so einfach. Man muss schon sehr genau wünschen und man muss aufpassen, dass man sich nicht einfach nur so etwas daherwünscht. Das Sams nimmt Wünsche absolut wörtlich und so ist Herr Taschenbiers Leben plötzlich ein einziges Abenteuer und durch das Sams gewinnt auch der schüchterne Herr Taschenbier mehr und mehr an Selbstbewusstsein.

Die Bücher vom Sams sind echte Kinderbuchklassiker. Eine Woche voller Samstage ist der erste Band und erschien bereits 1973. Paul Maar ist nicht nur der Autor des Sams‘. Er hat die Samsbücher auch selber illustriert.
2017 wurden die Samsbücher mit Illustrationen von Nina Dulleck neu aufgelegt. Es ist sicherlich Geschmackssache, welche Ausgabe einem besser gefällt. Die Neuauflage hat auf alle Fälle eine etwas größere serifenlose Schrift, während die alten Auflagen eine normalgroße Serifenschrift haben.
In beiden Ausgaben begleiten die Illustrationen den Text, es sind jedoch zu wenig Illustrationen, um das Lesesinnverständnis stärker zu unterstützen.
Das Buch hat eine normale Lesbarkeit mit einer starken Tendenz zu einer einfachen Lesbarkeit. Es eignet sich daher hervorragend für den Einstieg in umfangreichere Literatur. Es ist für Leser geeignet, die schon gut mit einer einfachen Lesbarkeit zurechtkommen. Beim Lesen braucht man jedoch schon eine gute Konzentration und Aufmerksamkeit. Das Buch unterteilt sich in acht doch recht umfangreiche Kapitel. Als Unterstützung kann man aber auch das Hörbuch mit hinzunehmen oder sich den Film ansehen. Lesern, die Probleme mit der visuellen Wahrnehmung und Verarbeitung haben, empfehle ich das Ebook.
Außerdem eignet sich das Sams auch wunderbar zum Vorlesen. Das Buch bietet viele interessante Gesprächsanlässe. Was würde man sich zum Beispiel selbst vom Sams wünschen? Die Geschichte lässt sich weiterspinnen und Leser oder Zuhörer setzen sich auf diese Weise mit dem Text auseinander und erweitern so ihre Lesekompetenz.

Fazit: Das Sams – turbulent, frech und liebenswert – zum Selberlesen oder Vorlesen – auf alle Fälle ein Riesenspaß.


 

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