Klabautermann an Bord

Paul Maar
Didaktische Bearbeitung: Günther Thomé
Institut für sprachliche Bildung (isb) Verlag

Alter: ab 7/WM/Lesbarkeit: einfach/
Textumfang: L (75 Seiten)

 

Martin und Lara machen mit ihren Eltern eine Reise mit dem Schiff. Da geschieht etwas Unglaubliches. Sie sehen plötzlich einen echten Klabautermann! Und der hat ein großes Problem. Er muss nämlich noch drei Prüfungen ablegen. Die sind aber schrecklich schwierig. Ob die beiden Kinder ihm helfen können?
Quelle: Institut für sprachliche Bildung (isb) Verlag
Leseempfehlung

von Sabine Kruber

Ja, ja, als Klabautermann auf einem modernen Kreuzfahrtschiff hat man es wirklich nicht leicht. Und wenn man noch nicht mal ein richtiger Klabautermann ist, sondern erst ein Klabauterlehrling, dann wird es erst recht nicht einfacher. Wie gut, dass die Zwillinge Martin und Lara ihm bei seinen schweren Prüfungsaufgaben zur Seite stehen. Dass die beiden den kleinen Klabauterlehrling überhaupt sehen können, hat damit zu tun, dass sie an einem 22. Februar geboren wurden.
Als Dank erhalten Lara und Martin am Ende sogar ein waschechtes Klabauterlied, und das können sogar die Leser mitsingen, da hierzu auch die Noten im Heft stehen.

Klabautermann an Bord von Paul Maar wurde neu gesetzt und richtet sich gezielt an fortgeschrittene Leseanfänger, Leser mit einer leichten Leseschwäche und Leser, die Deutsch lernen. Der Text hat eine einfache Lesbarkeit und einen schon etwas größeren Umfang (L). Dadurch, dass sich die Geschichte aber in sechs Kapitel unterteilt, kann man beim Lesen zwischendurch problemlos pausieren. Begleitet wird der Text von vielen farbigen Illustrationen, die nicht nur das Textbild auflockern, sondern auch das Lesesinnverständnis unterstützen.
Die Geschichte wurde didaktisch bearbeitet. Der Text selbst zeichnet sich nun dadurch aus, dass er nach dem Basiskonzept® von Günther Thomé so gesetzt wurde, dass die Buchstaben, die zu einem Laut gehören, enger zusammengerückt wurden. Die restlichen Abstände im Wort und zwischen den Wörtern sind etwas weiter als normal üblich - Beispiel: sch ö n. Dies hilft besonders Kindern, die beim Lesen einzelner Wörter noch Schwierigkeiten haben.
Lange und seltene Wörter werden außerdem am Ende einer jeden Seite noch einmal erklärt und durch +-Zeichen so segmentiert, dass sie noch besser erfasst werden können.
Bei der Schrift selbst handelt es sich um eine größere serifenlose Fibelschrift. Auch die einzelnen Zeilen weisen einen weiteren Abstand auf, was ungeübten und schwachen Lesern entgegenkommt.
Der Text ist linksbündig und hat einen Flattersatz. Durch den raumgreifenden Textsatz sind Absätze jedoch kaum wahrnehmbar. Gerade leseschwache Kinder haben häufig Probleme, im Text nicht die Zeile zu verlieren, bzw. überspringen häufig Zeilen. Hier hätte man entgegenwirken können, indem man zwischen den einzelnen Absätzen mehr Platz gelassen hätte. Falls Leser also in der Zeile verrutschen, empfehle ich das Verwenden einer Leseschablone oder aber den Rest des Textes einfach mit einem Blatt abzudecken.
Nach jedem Kapitel gibt es eine Seite mit Fragen zum Lesesinnverständnis, die nach dem Multiple-Choice-Verfahren beantwortet werden können. Am Ende des Heftes kann dann die Lesekompetenz eines Lesers eingeschätzt werden, indem die richtigen, aber auch die falschen Antworten ausgewertet werden.
Die Fragen wurden ebenfalls in seifenloser Fibelschrift gesetzt, jedoch nicht nach dem Basiskonzept®, und die Schrift ist auch etwas kleiner.
Prinzipiell sind Überprüfungsmöglichkeiten zum Lesesinnverständnis eine gute Sache. Jedoch würde ich es für besser halten, wenn die Aufgaben nicht im Heft selber stehen, sondern als Kopiervorlage dem Heft beiliegen würden oder man sie downloaden dürfte. So bräuchte die Überprüfung nur bei Bedarf Anwendung finden. Kinder sollen ja Lesefreude entwickeln, und das geht bei einer so schönen Geschichte wie Klabautermann an Bord auch sehr gut. Die Lesefreude wird aber getrübt, wenn der Leser am Ende eines Kapitels immer wieder automatisch auf eine Prüfsituation stößt.
Des Weiteren muss man für die Beantwortung der Fragen sowieso ein zusätzliches Blatt nehmen, um die Nummern der Antworten zu notieren, sonst müsste man ja in das Heft schreiben. Auch dies würde dafür sprechen, die Fragen separat anzubieten.

Fazit: Paul Maar hat ein Händchen dafür, Geschichten mit einer einfachen Lesbarkeit zu schreiben, ohne dabei einfach zu klingen. Es ist sehr schön, dass solch eine Geschichte nun auch vom Schriftbild konkret für Anfangsleser und leseschwache Kinder bearbeitet wurde. Auch wenn das vorliegende Heft noch kleine Schwächen hat, so hoffe ich doch, dass wir bald noch mehr tolle Geschichten aus dem Institut für sprachliche Bildung lesen können, die leserfreundlich gesetzt sind.

Dieses Buch wurde mir vom Institut für sprachliche Bildung als kostenfreies Prüfexemplar zugesandt.

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