Kiste

Band 1
Patrick Wirbeleit & Uwe Heidschötter
Verlag Reprodukt

Alter: ab 6 /wM/ Lesbarkeit: sehr-einfach-einfach / Textumfang: L (72 Seiten)

Mattis ist Bastler. Und Erfinder. Sein neustes Projekt ist eine Raumstation. Da kann er die Kiste natürlich bestens brauchen, die eines Tages vor dem Haus steht. Allerdings staunt er nicht schlecht, als diese ihn plötzlich fröhlich begrüßt. Eine lebende Kiste!
Und es kommt noch besser. Auch Kiste bastelt und erfindet für sein Leben gern! Schließlich war er mal die Werkzeugkiste eines echten Zauberers. Blöd nur, dass Kiste zwei linke Hände hat – und das Talent, alles um sich herum ins Chaos zu stürzen.
Quelle: Verlag Reprodukt

Leseempfehlung

von Sabine Kruber

Eine lebendige Werkzeugkiste, die einem Zauberer ausgebüxt ist. Natürlich ist Mattis da erst mal total erschrocken, als Kiste plötzlich anfängt zu sprechen. Aber nach dem ersten Schreck schließt er mit ihm schnell Freundschaft, denn Kiste ist genauso bastelbegeistert wie Mattis. Im Gegensatz zu Mattis hat Kiste aber zwei linke Hände und das Chaos ist vorprogrammiert. Aber nicht nur das; Erwachsene fallen bei Kistes Anblick sofort in einen Tiefschlaf, aus dem sie selber nicht mehr aufwachen. So auch Mattis‘ Eltern. Der einzige, der jetzt helfen kann, ist Tamäus Bartelstrunk, jener Zauberer, dem Kiste ausgebüxt ist. Doch Tamäus Bartelstrunk hat sich in der Zwischenzeit selbst in eine missliche Lage gebracht. Können Kiste und Mattis ihm helfen und bekommen sie das Gegenmittel für Mattis Eltern?

Die Kiste-Reihe gehört zu der Rubrik Kindercomics des Reprodukt-Verlags. Diese Rubrik richtet sich unter anderem gezielt an Erstleser und hebt sich wohltuend von der häufig sehr drögen Erstleseliteratur ab.
Kiste ist einfach schräg und witzig. Auf die Idee muss man erst mal kommen, ausgerechnet eine Werkzeugkiste lebendig werden zu lassen.
Das Buch eignet sich wunderbar für Erstleser und leseschwache ältere Grundschüler. Die Geschichte wird vorwiegend über die Bilder erzählt und kommt pro Seite mit sehr wenig Text aus. Insgesamt liegt der Textumfang zwar schon bei L, aber das fällt überhaupt nicht auf. So dürften sich auch eingefleischte Lesemuffel nicht von zu viel Text abschrecken lassen.
Es liegt eine einfache Lesbarkeit vor, durch den großen erzählerischen Bildanteil ist die Tendenz zu einer sehr einfachen Lesbarkeit jedoch sehr hoch.
Auch die Schrift ist sehr angenehm. Es handelt sich um eine große serifenlose imitierte Hand-Druckschrift. Ebenso sind die Zeilenabstände etwas weiter. Häufig ist gerade das eng zusammengestauchte und sehr kleine Schriftbild bei Comics für Erstleser und leseschwache Menschen ein Problem. Dies ist hier definitiv nicht der Fall.

Fazit: Kiste ist eine tolle Geschichte für bastel- und handwerksbegeisterte Kinder und dürfte besonders auch Jungs ansprechen. Zurecht wurde das Buch mit dem Leipziger Lesekompass 2015 ausgezeichnet.

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