Vida und der Weihnachtself

Bjarne Reuter & Ursula Seeberg
Verlag Edel Kids Books

Ab 5 Jahren/WM/Lesbarkeit: Basisfähigkeiten - normal / Textumfang: XL (136 S.)

An einem kalten Wintertag kurz vor Weihnachten wollen Vida und ihr Bruder Karl ihren Großvater mitten im Nirgendwo besuchen. Die Straßen sind zwar von einer dicken Schneeschicht bedeckt, aber zum Glück gibt es ja noch den alten Pferdeschlitten. Doch während der wilden Fahrt fällt Vida vom Schlitten und ist auf einmal ganz alleine im Wald. Dort trifft sie einen kleinen Elfen, der offensichtlich Unterstützung braucht: Nur Vida kann ihm dabei helfen, endlich ein richtiger Elf zu werden. Dazu müssen die beiden bis zum 24. Dezember vier ganz bestimmte Dinge finden – und das ist gar nicht so einfach. Quelle: Verlag Edel Kids Books

Leseempfehlung

von Sabine Kruber

Vida und ihr großer Bruder Karl freuen sich auf ihren Weihnachtsurlaub, den sie wie jedes Jahr bei ihrem Opa verbringen. Doch dieses Jahr ist alles anders. Als es losgehen soll, schneit es so heftig, dass die Straßen unpassierbar sind. Doch Opa hat eine Idee. Er holt die Kinder mit dem Pferdeschlitten vom Bahnhof ab. Weihnachtsurlaub gerettet.
Bei Opa ist es einfach toll. Da ist Moses, der Kater und Paulus, der sprechende Papagei und abends spielen die Kinder mit Opa Gesellschaftsspiele oder sehen sich die Neuigkeiten aus dem Pappfernseher an.
Doch als sie gemeinsam mit Opa Holz fahren holen, fällt Vida mitten im Wald vom Schlitten und niemand merkt es. Während Vida darauf wartet, dass Opa und Karl endlich mitbekommen, dass sie vom Schlitten gefallen ist, findet sie im Wald einen Elf und der braucht ihre Hilfe. Er muss vier magische Aufgaben erfüllen, damit er ein richtiger Weihnachtself wird, doch leider weiß der Elf nicht, wie er das anstellen soll. Wie gut, dass Vida ihn gefunden hat. Gemeinsam machen sie sich ans Werk und als Opa und Karl sie endlich im Wald einsammeln, schmuggelt Vida den Elf mit in Opas Haus.
Vida und der Weihnachtself  von Bjarne Reuter ist eine wunderschön von Ursula Seeberg illustrierte Geschichte zum Vorlesen und für fitte Erstleser auch zum Selberlesen. Schon beim Durchblättern des Buchs kommt man in Winter- und Weihnachtsstimmung. Die Idee vom kleinen Elf, der Hilfe braucht, um ein richtiger Weihnchtself zu werden, ist ganz zauberhaft. Das aus 24 Kapiteln bestehende Buch lässt sich auch gut als Adventsgeschichte vorlesen.
Die Geschichte selbst ist, von dem, was alles angesprochen wird, recht vielfältig und geht thematisch über das Weihnachtliche hinaus. So kommen immer wieder die Themen Tod, sterben und töten zur Sprache. Karl regt sich zum Beispiel über das Töten einer Weihnachtsgans auf, hätte aber im Gegenzug lieber einen Döner. Ein Widerspruch, bei dem man sich als Leser fragen kann, ob Karl wirklich nicht weiß, dass auch ein Döner aus Fleisch besteht. An einer anderen Stelle entscheiden sich die Kinder und ihr Opa dazu, den Tannenbaum nicht zu fällen, sondern ihn draußen zu schmücken und leben zu lassen. Insgesamt gibt es in der Geschichte viele kleine Anlässe, die sich lohnen, näher zu betrachten. Auch Karls trotziges Verhalten und der zum Teil rüde Ton seiner Schwester gegenüber lässt sich gut thematisieren und was gibt es Schöneres, als über Bücher zu sprechen, die man gerade gemeinsam gelesen hat.
Leider liest sich die Geschichte nicht ganz so flüssig. Ob die Ursache hierfür am dänischen Originaltext oder aber in der Übersetzung ins Deutsche liegt, lässt sich dabei schwer sagen. Es kommen oft lange, verschachtelte Sätze vor sowie häufig indirekte Rede. Dadurch liest sich die ganze Geschichte etwas holprig. Die Lesbarkeit liegt bei normal, dies liegt zu einem nicht geringen Teil auch an den langen Sätzen.
Die Serifenschrift ist etwas größer und die Zeilenabstände sind etwas weiter, was für Erstleser sicher angenehm ist. Der Textumfang liegt bei (XL). Obwohl auf den meisten Seiten großflächige Illustrationen zu sehen sind, beinhalten die Seiten trotzdem viel Text. Zum Selberlesen braucht man also schon eine gewisse Ausdauer. Aber die Geschichte ist sowieso viel schöner, wenn man sie sich gemeinsam vorliest.

Fazit: 24 Kapitel und viele wunderschöne Illustrationen, die so richtig Weihnachtsstimmung aufkommen lassen. Zum Selberlesen aber noch viel besser, um sie sich gemeinsam vorzulesen.

 

 

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