Leseempfehlung

von Sabine Kruber

Samuel, Bina und Sharif kennen sich seit der Grundschule und sind beste Freunde. Der Vierte im Bunde ist Kevin, der neu auf ihre Schule gekommen ist.
Samuel, der die Geschichte in der Ich-Perspektive erzählt, ist in Bina verliebt. Binas Leidenschaft ist das Reparieren von Dingen. Sie trägt ein Multiwerkzeug mit sich herum, schaut leidenschaftlich gerne Youtube-Videos, in denen es um’s Reparieren geht und repariert fix alles, was ihr so zwischen die Finger kommt. Sharif führt Leute gerne hinters Licht. Später will er mal Schauspieler werden und seine eigenen Stunts drehen. Kevin kann toll kochen und hört Reggae. So unterschiedlich die vier auch sind, eines haben sie alle gemeinsam. Ihre Eltern haben nie Zeit für sie.
Als sich rausstellt, dass Kevin noch nie am Meer war, haben sie eine Mission. Kevin ans Meer bringen. Ihre Eltern haben dafür alle kein Verständnis. Es heißt nur: keine Zeit, keine Zeit!
Na dann halt ohne Eltern. Heimlich, denn die Eltern würden sie bestimmt nicht alleine ziehen lassen. Sie packen ein wenig Proviant ein und lassen die Handys daheim, damit man sie nicht orten kann. Ohne Handys? Schnell merken die Jugendlichen, wie schwer das ist. Wie haben die Leute das früher bloß gemacht?
Die vier Freunde brechen auf Richtung Nordsee. Ein spannender Roadtrip mit vielen Überraschungen und Abenteuern erwartet sie und stellt sie vor nie gekannte Herausforderungen. Nein, es geht nicht alles glatt und als Diebe ihnen Geld und Gepäck abnehmen, ist echte Improvisationskunst gefragt. Nebenher erfahren die Lesenden ziemlich viele Survival- und andere praktische Tipps, wie man sich selber helfen kann.

Meer geht nicht von Oliver Uschmann & Sylvia Witt ist ein Buch der Super lesbar-Reihe von Gulliver/Beltz & Gelberg. Diese Reihe richtet sich an leseferne Kinder und Jugendliche. Die Bücher dieser Reihe haben einen überschaubaren Textumfang, orientieren sich an einer einfachen Sprache und sprechen mit unterschiedlichen Themen diverse Leseinteressen an. Auf den Büchern selbst ist die Leserzielgruppe nur sehr dezent vermerkt. Den Aufkleber Super lesbar kann man abziehen. Das Lesealter, das auf die Lesbarkeit abzielt, steht sehr kleingeschrieben neben dem Barcode.

Auch Meer geht nicht hat eine einfache Lesbarkeit. Der Textumfang liegt zwischen L und XL. Die serifenlose, etwas größere Schrift und die weiteren Zeilenabstände kommen lesefernen und leseschwachen Jugendlichen entgegen. Die sechzehn Kapitel sind kurz und die einzelnen Sinnabschnitte sind mit einer Leerzeile voneinander getrennt. Illustrationen gibt es allerdings nur hin und wieder und sehr dezent am unteren Rand in Form von Schwarz-Weiß-Fotografien. Sie unterstützen das Lesesinnverständnis nicht wirklich.

Fazit: Dieses Buch macht Lust auf Urlaub und das Thema spricht nicht nur leseferne und leseschwache Jugendliche an, sondern auch echte Leseratten.

 

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