Mats, Mila und Molli

Dr. Helge Weinrebe
Mildenberger Verlag

Alter ab 5/WM/Lesbarkeit: Lesestart - sehr einfach / Textumfang: M (je 16 Seiten)

Alle Kinder lernen die gleiche Geschichte kennen. Jedes Kind kann die Geschichte in 6 Folgen (Heft 1 bis 6) entsprechend seiner Fähigkeiten (Schwierigkeitsstufe A, B oder C) lesen. Anschließend können alle Kinder gemeinsam über diese eine Geschichte sprechen und diskutieren. Quelle: Mildenberger Verlag

Leseempfehlung

von Sabine Kruber

Mats ist schlecht drauf. Er ist gerade umgezogen und außerdem ist seine Katze gestorben. Als er durch den Park geht, kickt er wütend Steine und ausversehen trifft er damit ein Mädchen an der Schulter. Es ist Mila und sie ist ganz und gar nicht begeistert, dass sie von einem fremden Jungen mit Steinen beworfen wird. Doch die beiden kommen in Kontakt und Mila ist Mats nicht länger böse, als sie erfährt, dass gerade seine Katze gestorben ist. Sie weiß sogar etwas, was Mats trösten könnte. Auf einem Bauernhof gibt es einen Wurf Welpen. Die sind niedlich und so gehen die beiden am nächsten Tag zu dem Bauernhof, um sich die Welpen anzusehen. Ein Welpe mit einem weißen Stern auf der Brust hat es Mats besonders angetan.

Die durchgehende Geschichte von Mats, Mila und Molli umfasst insgesamt sechs Hefte pro Lesestufe. Da es drei Lesestufen sind, besteht das Gesamtpaket also aus 18 Heften. Zwischen den einzelnen Heften kann man problemlos die Lesestufe wechseln, da die Geschichte auf allen drei Lesestufen identisch ist, jedoch unterschiedlich komplex. Damit eignet sich die Geschichte wunderbar für Gruppen und für die erste und zweite Klasse. Gerade in den Eingangsklassen ist die Lesefähigkeit von Kindern sehr heterogen.

Insgesamt haben alle drei Lesestufen eine Lesbarkeit, die sehr einfach ist und noch eine starke Tendenz zum Lesestart und außerdem eine erhöhte bis hohe Redundanz von Schlüsselwörtern aufweist. Die Komplexität zwischen den Stufen steigt sehr sanft an, sodass es Lesern gut gelingen kann, nach einigen Heften, die Stufe zu wechseln. Am ausgeprägtesten findet sich die Differenzierung im Textumfang, auch wenn dieser bei allen drei Stufen bei M liegt.
Bei allen drei Stufen sind die Silben eingefärbt. Bei der großen serifenlosen Schrift handelt es sich um eine Fibelschrift. Auf Stufe A gibt es außerdem Abstände zwischen den Silben und auch die Wortabstände sind etwas größer. Die Zeilenabstände sind weit. Der Text ist linksbündig im Flattersatz gesetzt und erst ab Stufe C umfasst die Satzlänge mehr als eine Zeile.
Linksseitig befindet sich immer eine ganzseitige Illustration, die das Lesesinnverständnis stark unterstützt. Die Illustrationen sind in den Heften der einzelnen Stufen identisch.
Bei Stufe A gibt es zusätzlich zu den Illustrationen Streubilder, die bestimmte Nomen im Text ersetzen, bzw. für die Begleitsätze in der wörtlichen Rede stehen. So kommen Kinder beim Lesen auch mit, die sich noch sehr schwertun. Besser wäre es jedoch, wenn Kinder auf Lesestufe A eine Lesebegleitung haben, sodass ihnen der Text vorgelesen werden kann oder sie im Tandem, quasi im Duett lesen können. Schwache Leser können auf diese Weise die Leserichtung und die Blicksteuerung trainieren. Auch die Aufmerksamkeit wird trainiert, da die Kinder im rechten Augenblick das passende Bild benennen müssen. Die einzelnen Begriffe zu den Streubildern sind am Ende eines jeden Heftes der Stufe A aufgeführt. Mit Kindern, die Deutsch lernen oder einen geringen Wortschatz haben, sollte man diese Bilder vor dem Lesen auf alle Fälle zunächst einmal durchgehen und sie benennen.
Können die Kinder schon einzelne Wörter lesen, so sollte man sie lesen lassen. Wenn sie den Text überwiegend alleine und mit sehr wenig Hilfestellung gelesen bekommen, kann man spätestens beim nächsten Band, Lesestufe B ausprobieren.
Die Textstruktur wird von Lesestufe zu Lesestufe komplexer. So steht auf Lesestufe B bei der wörtlichen Rede der Begleitsatz mit Doppelpunkt noch vor der wörtlichen Rede. Auf Stufe C steht der Begleitsatz im Anschluss. Die Sätze werden von Stufe zu Stufe länger, doch erst auf Stufe C kommen vereinzelt Nebensatzkonstruktionen vor.
Zusätzlich gibt es zu den Heften auch noch Arbeitsblätter, die man im Unterricht oder in der Leseförderung verwenden kann.
Einziger Kritikpunkt oder vielleicht eher ein Wunsch: Lesestufe D. Hier könnte der gleiche Text wie auf Lesestufe C angeboten werden, aber ohne Silbeneinfärbung, damit die Kinder auf Lesestufe C auch probieren können, wie gut sie schon ohne die Markierung lesen können.

Fazit: Insgesamt ein gut durchdachtes Konzept mit einer ansprechenden Geschichte, das der Heterogenität der ersten beiden Klassen entgegenkommt. Die Differenzierung bei der Lesbarkeit könnte jedoch bei den einzelnen Stufen ruhig noch etwas deutlicher sein.



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