Kleiner Werwolf

Cornelia Funke
Oetinger Verlag

Ab 8 Jahren/WM/ Lesbarkeit: einfach / Textumfang: L (96 Seiten)

Als Moritz, genannt Motte, von einem seltsamen Hund gebissen wird, ahnt er nicht, dass dieser Hund in Wahrheit ein Werwolf ist. Das merkt Motte erst, als er sich selbst in einen verwandelt: Seine Fingernägel werden zu Krallen, seine Augen werden gelb und ihm wächst ein Fell. Das ist alles sehr merkwürdig, findet Motte, aber manchmal macht es ihm sogar Spaß, ein Werwolf zu sein! Quelle: Oetinger Verlag

Leseempfehlung

von Sabine Kruber

Motte und Lina - zwei ganz normale Kinder. Sie gehen zur Schule, sind beste Freunde und gehen gemeinsam ins Kino. Doch eines Abends, als sie gerade aus dem Kino kommen, passiert es: Motte wird von einem vermeintlichen Hund in die Hand gebissen. Es dauert nicht lange, und Motte beginnt sich zu verwandeln. Seine Augen werden gelb, seine Stimme wird tief und ihm fangen, an überall Haare zu sprießen. Außerdem hat er plötzlich ein sehr gutes Gehör und einen fantastischen Geruchssinn, der ihn sofort vor dem oberfiesen Biologielehrer Faulwetter warnt. Der stinkt nämlich unverkennbar nach Kartoffelchips, Zigaretten und stinkigen Socken.
Lina hat große Angst um Motte. Wird er sich zu einem echten Werwolf verwandeln und von dem Menschenjungen Moritz, genannt Motte wird nichts mehr übrig bleiben?
Kleiner Werwolf ist etwas für unerschrockene Leser. Aber Cornelia Funke weiß, was sie ihren Lesern zutrauen kann. Sie nimmt sie ernst und so ist das Buch eine Mischung aus altersgerechtem Grusel und Spannung. Etwas vorsichtig sollte man aber vielleicht bei Kindern sein, die schlechte Erfahrungen mit Hunden gemacht haben und Angst vor ihnen haben.
Die Autorin greift geschickt die verschiedenen Werwolfelemente auf, deutet einiges aber nur an. So wird Mottes Verlangen zwar immer heftiger, ein Tier zu reißen, letztendlich rettet ihn aber sein Wille, Mensch zu bleiben vor diesem Schritt.
Atmosphärisch dicht aber durchaus auch mit Humor lässt Cornelia Funke den Leser Mottes Konflikt miterleben. Je mehr Motte zum Werwolf wird, desto mehr gefällt ihm diese Seite auch. Plötzlich ist er stark und furchtlos. Selbst den Bullies der Klasse kann er nun ohne Probleme Respekt einflößen.
Aber er merkt auch, dass er sein Menschsein verliert und das macht ihm Angst. Und so kämpft er mit Linas Hilfe gegen seine Verwandlung an. Zum Glück bekommen sie auch noch Unterstützung von ihrer Lehrerin Frau Pruschke. Ganz im Gegensatz zu ihrem Biolehrer, vertrauen sie ihr.
Wird es Lina und Frau Pruschke gelingen, Motte zu helfen? Wird er den Kampf gewinnen?

Kleiner Werwolf ist bestens für junge Leser geeignet, die sich an umfangreicheren Lesestoff heranwagen wollen. Das Buch hat knapp hundert Seiten (L) und eine einfache Lesbarkeit. Die relativ kurzen Kapitel sind um die fünf bis zehn Seiten lang.
Zwischendurch lockern Illustrationen das Textbild auf, in neueren Ausgaben auch in Farbe. Die Serifenschrift ist normalgroß, die Zeilenabstände sind aber noch etwas weiter. Wem das Schriftbild jedoch Probleme macht, dem empfehle ich das E-Book. Und sollte der Text doch noch zu schwer sein, kann man sich begleitend auch das Hörbuch anhören, die Geschichte mit jemandem im Tandem lesen oder sie sich schlicht und ergreifend vorlesen lassen.

Fazit: Eine wirklich spannende und sehr kurzweilige Geschichte. Für alle Leseratten, die es gerne gruselig mögen.

 

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