Ich seh den Baum noch fallen

Ich seh den Baum noch fallen

Renate Bergmann

Verlag Rowohlt Taschenbuch

für Jung und Alt /WM/Lesbarkeit: normal - einfach / Textumfang: XL (112 Seiten)

Langt ruhig tüchtig zu!
«Meine Tochter Kirsten ist Heilpraktikerin für Kleintiere und isoto… idio… esoterische Lebensberaterin. Sie ist ein bisschen eigen und hat mit den christlichen Werten des Weihnachtsfestes so gar nichts im Sinn. Was hatten wir für Streitereien an Weihnachten, jahrelang! Aber irgendwann hat es mir gereicht. «Renate», habe ich mir gesagt, «Renate, auch wenn es dein eigen Fleisch und Blut ist – das musst du dir nicht mehr antun.»... Quelle: Verlag Rowohlt Taschenbuch

Leseempfehlung

von Sabine Kruber

Renate Bergmanns Welt ist humorvoll, manchmal etwas schrullig aber immer warmherzig. Weihnachten steht vor der Tür, doch bei der rüstigen Rentnerin geht es keineswegs besinnlich zu. Renate, die als Online‑Omi bekannt wurde, beobachtet das turbulente Treiben um sich herum, von der nervigen Familie über chaotische Nachbarn bis hin zu skurrilen Weihnachtstraditionen. Alles wird mit spitzer Zunge, Berliner Schnauze und einem charmanten Augenzwinkern kommentiert, sodass die kleinen Alltagskatastrophen zu einem humorvollen Vergnügen werden. Ob beim Tannenbaumkauf, beim Kochen oder beim Austausch mit ihren Mitmenschen, Renate verliert nie ihre selbstbewusste Haltung und zeigt auf liebevolle Weise, dass man auch in chaotischen Situationen seinen Humor nicht verlieren sollte.
Torsten Rohde veröffentlicht seine humorvollen Alltagsgeschichten unter dem Namen Renate Bergmann. Die Figur der Online-Omi, die ihren Ursprung auf Twitter hat, steht auch im Mittelpunkt von Ich seh den Baum noch fallen, dem neunten Band der Reihe. Die Reihenfolge der Lektüren spielt übrigens keine Rolle.
Das Buch besteht aus einzelnen Episoden und ist daher sehr gut für Lesende geeignet, die sich mit einem größeren Textumfang schwertun. Insgesamt liegt der Textumfang bei XL. Die Lesbarkeit ist normal‑einfach. Im Text kommen jedoch immer wieder dialektale Begriffe und Abwandlungen (z.B. Fäßbock statt Facebook) vor, die das verstehende Lesen eventuell einschränken können.
Der Anspruch liegt vor allem darin, die verschiedenen kleinen Handlungsstränge und Figuren im Auge zu behalten. Wem dies schwerfällt, dem empfehle ich, zwischendurch Notizen zu machen oder nach jeder Episode eine kleine Lesepause zu machen, um über das Gelesene nachzudenken.
Wer noch ein wenig Unterstützung beim Lesen benötigt, dem empfehle ich, dieses Buch mit einem erfahrenen Lesepartner im Tandem zu lesen oder die Übersetzung in Einfache Sprache aus dem Spaß am Lesen Verlag.

Fazit:
Ein kurzweiliger, humorvoller Weihnachtsbegleiter, der Spaß macht und die kleinen Absurditäten des Alltags charmant in Szene setzt. Ideal für alle, die weihnachtliche Geschichten mit Witz und Herz genießen möchten.